Aus dem Achimer Kreisblatt vom 19. Februar 2005:
Mahndorf, Arbergen und Hemelingen gingen weg
Ungeahnter Aufschwung nach der Währungsreform / Serie "150 Jahre Sparkasse in Achim" (V)
Von Klaus Ulrich

ACHIM. Vier Wochen nach Ausbruch des 2. Weltkrieges traf den Landkreis und die Sparkasse Verden ein herber Schlag. Mit der 4. Verordnung über den Neuaufbau des Reiches wurde Bremerhaven in das preußische Wesermünde eingegliedert. Als Entschädigung erhielt Bremen unter anderem die Gemeinden Mahndorf, Arbergen und Hemelingen. Der Landkreis Verden verlor mit Hemelingen eine Gemeinde mit hoher Steuerkraft und die Sparkasse 4,4 Millionen RM Einlagenbestand.
Am 8. Mai 1945 war der Krieg zu Ende und auch in unserer Heimat hatte es in den letzten Wochen große Schäden und Verluste gegeben. Bereits am 15. Mai konnte die Sparkasse ihre Schalter wieder öffnen, musste aber Anweisungen der britischen Militärregierung befolgen. Das Geld hatte wiederum seinen Wert eingebüßt und Zigaretten waren die "Leitwährung" auf dem "Schwarzen Markt".
Mit der Währungsreform am 20. Juni 1948 änderte sich die Situation schlagartig. Jeder Bürger erhielt 40 DM Kopfgeld (wenige Wochen später nochmals 20 DM).
Die Reichsmarkbestände, das "Altgeld", mussten innerhalb sechs Tagen abgeliefert werden. Nach Abzug des Kopfgeldes wurde das Restguthaben im Schnitt im Verhältnis 100 : 6,50 umgetauscht.

Heimsparbüchsen
Heimsparbüchsen der heimischen Sparkasse.

Mit dem neuen Geld, der "Deutschen Mark" begann ein ungeahnter wirtschaftlicher Aufschwung.
In Achim begann 1955 der Um- und Erweiterungsbau der Sparkassenfiliale; die neuen und modern gestalteten - vom Verdener Architekten Müller-de Vries geplanten - Räume wurden im Februar 1956 bezogen. Leiter der Geschäftsstelle war seit 1955 Wilhelm Schröder.
Neben einer großzügigen Kassenhalle und dem Zimmer des ZweigstelIenleiters waren gesonderte Räume für den stellvertretenden Zweigstellenleiter, den Kreditsachbearbeiter, die Belegbearbeitung, die Maschinenbuchhaltung, die Postabteilung und die Bearbeitung der HGA (Hypotheken-Gewinnabgabe) entstanden. Eine Nachttresoranlage ermöglichte den Geschäftskunden auch die Einlieferung von Bargeld, Schecks und Wechseln außerhalb der Öffnungszeiten.
Der Niedersächsische Landtag hatte am 6. Juli 1962 das Sparkassengesetz für das Land Niedersachsen beschlossen und eine Mustersatzung erlassen, die am 21. Dezember 1962 vom Kreistag in Verden übernommen wurde und am 24.12.1962 vom Regierungspräsidenten in Stade genehmigt wurde. Aus der "Sparkasse des Kreises Verden" war jetzt die Kreissparkasse Verden" geworden und die Abt. Achim war jetzt die Hauptzweigstelle Achim.
In den Jahren 1969/70 erfolgte eine Verbreiterung der Kassenhalle um drei Meter in Richtung Süden und damit eine Umgestaltung zum "Großraumbüro". Als besondere Einrichtung wurde ein Autoschalter installiert. Kunden konnten ihre Bankgeschäfte vom Fahrersitz ihres PKW erledigen.

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