Geschichte der Achimer Juden im Zeitraffer
1844 Gründung der Synagogengemeinde Achim
1864 Elias Alexander errichtet auf seinem Grundstück an der Obernstraße eine Synagoge. Größe: ca. 140 m² mit einer Empore für Frauen.
1924 Gründung der NSDAP-Ortsgruppe Achim.
12.12.1931 Siegfried Heilbronn wird zum Synagogenvorsteher und Rechnungsprüfer gewählt.
1932 Familie Anspacher überschreibt der Gemeinde die Synagoge.
Ab 1933 Wirtschaftliche und gesellschaftliche Ausgrenzung der Juden. Deshalb verlassen etliche Achim.
9./10.11.1938 Zerstörung der Synagoge (Gebäude und Inneneinrichtung) in der Pogromnacht,
Schließung jüdischer Geschäfte, für Juden Berufsverbote, Schulverbot, Verbote, öffentliche Einrichtungen und Anlagen zu nutzen, systematische Vertreibung und Deportationen.
1939 Achimer Farbenhändler kauft das Grundstück mit Ruine für 1200 Reichsmarkund lässt die gröbsten Schäden beseitigen.
1943/1944 Umbau des Synagogengenäudes zu einem Lagerraum mit Dachboden und Büro.
1944 Französische Kriegsgefangene werden in früherer Synagoge untergebracht.
1947/1948 Ermittlungen gegen 7 SA-Männer wegen der Verbrechen in der Pogromnacht. Nur ein Täter wird in letzter Instanz verurteilt.
5.7.1951 Wiedergutmachungsamt trägt Rückerstattungsanspruch im Grundbuch ein.
1951-1955 Langer Rechtsstreit um Grundstück und Gebäude.
1959 Pauschalabfindung zwischen dem Land Niedersachsen und jüdischen Verbänden
1986 Farbenhändler verkauft Grundstück mit Gebäude an die Niedersächsische Landesentwicklungsgesellschaft (NILEG), Sanierungsträger der Stadt Achim imRahmen der Stadtsanierung.
Danach Abriss des einstigen Synagogengebäudes
9.11.1988 Schweigemarsch vom jüdischen Friedhof zum einstigen Synagogenstandort, Präsentation einer Gedenktafel.
1989 Ein neuer kleiner Stichweg zur Obernstraße erhält den Namen „Synagogenweg“;
eine weitere neue Straße wird nach der Familie Anspacher benannt.
1990 Der Achimer Stadtrat beschließt die Errichtung eines Mahnmals.
21.5.1990 Einweihung des Mahnmals mit Gedenktafel.
Seitdem Bauhof muss die Tafel mehrfach reinigen.
2008 Die Gedenktafel wird aus der Verankerung gerissen und gestohlen. Die Stadt lässt eine neue Tafel einsetzen.
2013 Die schützende Plexiglasscheibe vor der Tafel wird mutwillig zerschlagen; die Stadt lässt eine neue Scheibe einsetzen.
2024/2025 Ein Arbeitskreis bildet sich und entwirft eine zweite informative Gedenktafel.
8.5.2025 Einweihung der neuen Gedenktafel mit Wortbeiträgen und Musik am 80. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg.